“Der größte Teil der seitlichen Schutzeinrichtungen auf der Stützwand am Sandsteig bestand talseitig bisher nur aus einzelnen Sandsteinpollern wie man sie von früher kennt und nicht dem Stand der Technik entsprechen, das haben die Verantwortlichen schon lange als großes Sicherheitsmanko ausgemacht”, führen Projektleiter Andreas Maier und Bauaufseher Richard Wurth vom Regierungspräsidium Freiburg aus. “Wir befinden uns in einem langgezogenen Kurvenbereich und damit in einer nicht zur unterschätzenden Gefahrenstelle”.
Außerdem waren zwei Teilbereiche der Stützwand nur noch bedingt standsicher. So war es jetzt notwendig, auf die ansehnliche Länge von immerhin 120 Metern die Stützmauer abschnittsweise abzubrechen, völlig neu zu gründen und hochzuziehen.
Auf weiteren 120 Metern musste nur ein Teil der Stützwand abgebrochen werden.
Mehr als drei Meter war die Baugrube teilweise tief, fast über die ganze Länge musste in dem schwierigen und ziemlich unzugänglichen Steilgelände aufwändig eingerüstet werden. Die neuen Stützwandabschnitte werden auf der Sicht- bzw. Talseite nach dem einbringen des neuen Fundaments in mehreren Lagen mit Sandsteinen aufgesetzt und mit Beton hinterfüllt.
Überwiegend sind es neue Steine, mit eingeflossen sind aber auch ein Teil der alten abgebauten Sandsteine, soweit sie noch verwertbar waren. “Durch die Sandsteine bekommen wir ein einheitliches Bild mit den verbleibenden Mauerteilen, welche jetzt nicht saniert werden müssen”, so Andreas Maier.
Durchgehend erhalten die dann sanierten Stützwandabschnitte auf der Krone als Abschluss einen Betongurt für das sichere Befestigen der ebenfalls neuen Schutzplanken.
Geschultes Personal
Ausgeführt werden die Arbeiten von der Firma Rendler Bau aus Offenburg. Zwei Kolonnen sind unter der Regie von Bauleiter Andreas Franz und Polier Martin Huber seit dem 22. Juli im Einsatz. “Es ist eine anspruchsvolle Baustelle die geschultes Personal mit viel Erfahrung erforderlich macht”, unterstreicht Andreas Franz.
“Beim Abtragen der alten Mauerabschnitte einschließlich Baugrube mussten wir für das umfassende Fundament der neuen Stützwand wesentlich mehr unförmige Steine als erwartet herausnehmen”, berichtet Projektleiter Andreas Maier. “Das hat dann auch in der Breite mehr von dem vorhandenen Straßenbelag gekostet und einen Mehraufwand an Beton und natürlich auch Arbeitszeit verursacht”. In diesem Zusammenhang weist Maier darauf hin, dass die Maßnahme nur unter einer Vollsperrung der Straße möglich ist. “Bergseitig blieb von der Fahrbahn nur mal noch gerade Platz für die Baumaschinen, eine Ampelregelung wäre nicht denkbar gewesen.”
Der Bauzeitenplan sieht bisher vor, dass die Stützwand-Arbeiten bis 6. Oktober beendet werden. “Es wird zwar knapp, aber es wird voraussichtlich reichen”, gibt sich Projektleiter Andreas Maier zuversichtlich. Das obwohl die Firma Rendler erst zwei Wochen später als vorgesehen habe beginnen können. Bereits im Frühjahr ging an der L92 etwa zwei Kilometer unter der Sandhütte wetterbedingt ein kräftiger Hangrutsch ab, der die Fahrbahn seither an dieser Stelle verengt. Die Schadstelle soll jetzt voraussichtlich ab dem 16. September beseitigt werden. Weil dort parallel gearbeitet wird, hat das aber auf den gesamten Zeitplan keinen Einfluss, vorausgesetzt es treten keine unerwarteten Überraschungen auf.
Im zweiten Bauabschnitt wird dann die Fahrbahn zwischen der Sandhütte und der Kreisgrenze Freudenstadt beim Hotel Zuflucht auf 2,5 Kilometer komplett saniert. Das wird voraussichtlich in der Zeit vom 7. bis 16. Oktober der Fall sein. Ausführende ist da die Firma Knäble aus Biberach als Nachunternehmer der Firma Rendler Bau.
“Wir sind froh, dass wir mit Rendler und Knäble hier zwei leistungsfähige Firmen haben”, unterstreicht Projektleiter Andreas Maier. Vor der neuen Asphaltierung werden auch noch Querdolen und Schächte erneuert. Neu asphaltiert wirdauch der Parkplatz in Höhe des Hotel Zuflucht, der noch in die Zuständigkeit des Regierungspräsidiums Freiburg fällt.
Videoüberwachung notwendig
Wer unbefugt die Baustelle der L92 betritt, der landet ohne Ausnahme auf dem Schirm der Überwachungskamera. 24 Stunden rund um die Uhr. Per Lautsprecher wird er zunächst über die Alarmierungszentrale der privaten Sicherheitsfirma aufgefordert, das Gelände sofort zu verlassen. Andernfalls werde man die Polizei einschalten. “Auch hier an dieser Baustelle haben wir es schon erlebt, dass durch Verkehrsteilnehmer, egal ob Radfahrer, Motorradfahrer oder Autofahrer versucht wurde, die Absperrungen zu umgehen und sich unerlaubt Durchfahrt zu verschaffen”, berichtet die Baufirma.
Textquelle: Reiff Medien - Mittelbadische Presse - Acher-Rench-Zeitung - 09.09.2019 - Autor Bernhard Huber